Nach der Auftaktveranstaltung am 16.04.2016 in der Burgherrenhalle waren alle Bürger eingeladen sich im Rahmen eines sogenannten Werkraumes aktiv in den PFAFF-Dialog einzubringen. Auch wenn durch die Witterung ein recht feuchtes Raumklima herrschte zeigte sich, dass die ehemalige PFAFF-Kantine alles andere als baufällig ist und sich als reizvoller Veranstaltungsort eignet.
Wir stellten uns der offenen Diskussion und waren an allen Arbeitstischen vertreten. Leider entsprach die Moderation durch Frau Sonja Hörster vom Institut für partizipatives Gestalten (IPG) nicht unseren Erwartungen. Statt aktiver Prozeßsteuerung beschränkte sich die Moderatorin auf das sehr passive Bereitsstellen von Plangrundlagen und Zeichenmaterialien. Jegliche Erläuterungen und Impulse an den Tischen selbst blieb aus. Nur die Besetzung an den Tischen mit Fachleuten unserer Initiative sowie der Hochschule Kaiserslautern sicherte ein konstruktives Arbeiten.
Unter diesen Umständen ohne konkrete Vorgaben und diskussionsfähige Alternativen mussten die Ergebnisse auf allgemeiner schlagwortartiger Ebene und lückenhaft bleiben („Wunschkatalog“).
Zielführend wären neue Informationen aus der aktuellen planerischen Arbeit, den Diskussionen im Gestaltungsbeirat oder zum Thema Umgang mit dem Denkmalstatus wertvoll gewesen. Ebenso werden die Ergebnisse des Europan12 Wettbewerbs weiterhin ignoriert und nicht in den Dialogprozeß eingespeist. Somit gab es gegenüber der ersten PFAFF.WERK.STADT vom 21.01.2016 kaum neue Erkenntnisse.
Insgesamt kann der PFAFF-Bürgerdialog keine seriöse fachliche Planungsarbeit ersetzen, wie sie für ein derartiges Großprojekt unabdingbar ist. Insofern ist es unserer Auffassung nach sehr wichtig, dass die Überarbeitung des PFAFF-Rahmenplans durch ein externes Planungsbüro geeschickt mit dem Bürgerdialog verschränkt wird.
In diesem Zusammenhang ist die von PEG-Geschäftsführer Kremer angekündigte zeitliche Streckung über den Sommer 2016 hinaus sehr psoitiv zu bewerten. Denn sie nimmt den unnötigen Zeitdruck und ermöglicht so ein ruhiges seriöses Arbeiten z.B. durch die Einbeziehung von Gebäude- bzw. Umweltgutachten. Auch die begonnenen öffentlichen PFAFF-Begehungen können so weiter ausgebaut und verstetigt werden. Allerdings sollte dabei die einseitige Betonung von Abrißnotwendigkeiten durch die PEG unterbleiben. Denn sie hinterläßt auch bei neutralen Beoabachtern doch Zweifel daran, dass ein Umdenken weg von dem bisherigen Dreiklang „Abreißen, Planieren, Veräußern“ stattfindet.
Ein Kommentar zu “Initiative als Motor des Bürgerdialogs in der PFAFF-Kantine”